30.07.2016 - 13:47

Eissportzentrum Schongau vs. Eissportzentrum Grafing …

Grafing gelegen im Landkreis Ebersberg beherbergt in seinem Eissportzentrum die Sportsfreunde des EHC Klostersee. Spätestens jetzt wissen alle wovon wir sprechen. Die Probleme im dortigen Eisstadion sind logischerweise die gleichen, wie sie auch in dieser Sommerlesereihe bisher  beschriebenen Eissportzentren zu Grunde lagen. Zu Erinnerung die Energiekosten sprengen in derartigen Sportstätten einfach die finanzielle Belastungsgrenze.

Die Stadt Grafing sowie der Landkreis Ebersberg haben diesen Umstand schon länger erkannt und entsprechend reagiert. Unterstützung in ihrem Bestreben nach einer Modernisierung der Kälteanlage bekamen die Verantwortlichen durch den zuständigen Klimaschutzmanager, Hans Gröbmayr, der in seinem Gutachten die Vorteile einer Neufinanzierung darlegte. Die hohen Investitionskosten von gut 520000€ erzielen im Nachhinein eine Energiekostenersparnis von bis zu 50% gegenüber dem Jetztzustand. Mehr Argumente brauchte es nicht, um das geplante Vorhaben Realität werden zu lassen.

Die alte Kälteanlage brachte es auf 30 Jahre Betriebsdauer. Zum Vergleich unsere Anlage stammt aus dem Jahr 1976 und der technische Stand wurde 1996 generalüberholt. Wir brauchen nicht lange zu überlegen um festzustellen, dass unser Original gut 40 Jahre Betriebsdauer auf den Buckel hat. Vielen Dank in diesem Zusammenhang an Benny Blum, der unsere Recherchearbeiten unterstützt hatte.

Die Stadt Grafing bezuschusst die dortige Eishalle mit gut 95000€ jährlich und diese Kosten sollen nach der Modernisierung nicht steigen, denn eine Energiegenossenschaft hat die Vorfinanzierung der Kälteanlage übernommen. Die Stromkosten beliefen sich seinerzeit auf gut 60000€ nur für die Eisfläche an sich und werden zukünftig bei 20000€ bis maximal 30000€ liegen. Und der Clou kommt erst zum Schluss, denn das Bundeswirtschaftsministerium übernimmt bei der Erneuerung von Kälteanlagen bis zu 20% der Investitionskosten.

Sind all diese Umstände auch tatsächlich eingetreten? Grund genug für uns dieser Frage nachzugehen. EAS Pressesprecher Uwe Hofmann steht mit den Verantwortlichen in Kontakt und konnte in Erfahrung bringen, dass tatsächlich alles Realität geworden ist. Das Einsparungspotential sei aktuell noch nicht voll ausgeschöpft, was an der komplexen Computertechnik lege, die einige Zeit benötige, um den Idealzustand zu erreichen. Einflüsse aus Temperatur- und Luftfeuchtigkeit im Innen- und Außenbereich gehen ständig in alle Berechnungen des hochauflösenden Computerprogramms ein. So wird nicht nur eine gescheite Eisfläche erzeugt, sondern noch eine Menge Geld eingespart, welches an anderer Stelle sinnvoll genutzt werden kann.

Wir halten im Endergebnis fest:

Eissportzentrum Schongau vs. Eissportzentrum Grafing

4:1, denn diesen Punkt müssen wir an die Kollegen nach Grafing abgeben. Einen so wunderbaren Investitionsweg sind wir noch nicht gegangen, aber wir werden ihn eines Tages gehen müssen. Daran führt kein Weg vorbei, wenn wir unser Eissportzentrum zukunftsfähig umgestalten wollen. Es ist doch wie mit einem alten Auto. Von diesem muss ich mich eines Tages trennen, wenn ich nicht ständig draufzahlen möchte.

EA Schongau – Wir leben Eishockey

EAS Onlineredaktion …

Eine spannende Lesereihe!