20.07.2016 - 16:03

Eissportzentrum Schongau vs. Eissportzentrum Weißwasser …

Nachdem wir in unserer letzten Analyse im benachbarten Landsberg a.L. unterwegs waren reisen wir heute zurück in die neuen Bundesländer. Genauer gesagt in die schöne Oberlausitz. Einen Halt machen wir in der Eisarena Weißwasser. Die Baukosten für dieses Prachtstück beliefen sich seinerzeit auf gut 16 Millionen Euro. Dafür bekommt man natürlich eine schicke Immobilie dahingestellt. Betreiben muss man diese allerdings auch können. Zunächst hatte der Eissportverein Weißwasser das dortige Eissportzentrum eigenständig geführt, jedoch diese Hauptverantwortung Anfang 2015 an die Stadt übergeben.

Die Stadt Weißwasser hatte nicht nur die nigelnagelneue Eisarena übernommen, sondern auch eine für sie riesige finanzielle Belastung, die selbst in kommunaler Führung kaum zu bewältigen ist. Wie in all unseren Fallbeispielen sorgen auch hier die Heiz-, Instandsetzungs-, Strom- und Wasserkosten für eine schier unlösbare Herausforderung aller Beteiligten. Auf Deutsch gesagt alle finanziellen Möglichkeiten wurden schlicht und ergreifend gesprengt. Um dieses finanzielle Kostenvolumen überhaut halten zu können, sollen nun die Nutzer der Eisarena mehr zahlen. Die Freude darüber hält sich sowohl bei den Profis als auch bei den Hobbyvereinen verständlicherweise in Grenzen.

Die Eissportstätte in Weißwasser müsste nach Berechnungen der Verantwortlichen gut 850000 Euro jährlich erwirtschaften, damit sich der Betrieb überhaupt rechnen würde. Was für eine Summe! Da darf man ein Auge nach Kaufbeuren werfen und sich fragen, welche Erwirtschaftungskosten die zukünftige Eissportarena erbringen muss, um ein Bauvolumen von gut 20 Millionen Euro irgendwie wieder hereinzubekommen. Vielleicht 1 Millionen Euro pro Jahr? Wir wissen es nicht und bei dieser Schätzung sind ja die laufenden Betriebskosten noch gar nicht berücksichtigt.

Vielleicht darf man hier einmal die Behauptung aufstellen, dass es vermutlich kein Eissportzentrum gibt, welches je rentabel geführt werden konnte. Als Stadt oder Kommune muss man sich eine solche Einrichtung einfach gönnen, wenn man sich dem Eislaufsport seiner Bürger verbunden fühlt und die Jugendarbeit fördern möchte.

Kommen wir aber zum Kern unserer Lesereihe zurück. Die Eisarena Weißwasser muss einen erheblichen Anteil an laufenden Betriebskosten haben, denn bei einer Rentabilitätsgrenze von gut 850000 Euro können wir mal davon ausgehen. Eine exakte Zahl konnten wir in diesem Zusammenhang nicht in Erfahrung bringen. Wir denken jedoch, dass die hier genannten Zahlen für sich sprechen.

Wir halten im Endergebnis fest:

Eissportzentrum Schongau vs. Eissportzentrum Weißwasser

4:0 für unser Betreibermodell. Gut wir erwirtschaften keine 850000 Euro im Jahr, aber selbst große Vereine schaffen das nicht und wir brauchen diese Summen bei weitem nicht zu erreichen, denn unser Eissportzentrum kommt mit sehr viel weniger Geld aus. Wir backen sicherlich kleine Brötchen, aber leisten dafür doch wirkliches Großes!

EA Schongau – Wir leben Eishockey

EAS Onlineredaktion …

Eine spannende Lesereihe!